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Ursachen: Ob etwas eine physische Ursache von etwas ist, hängt ab von der Getrenntheit zweier Gegenstände oder Prozesse, die als Ursache und Wirkung identifiziert werden sollen sowie der Übertragung von Energie. Ob dieses Verhältnis zustande kommt, ist demnach kontingent. Sprachlich betrachtet ist das Verhältnis von Ursache und Wirkung dagegen ein notwendiges Verhältnis, da der Begriff Ursache nur auf etwas angewendet wird, das eine Wirkung hat. Siehe auch de re, de dicto, Notwendigkeit, Kontingenz, Kausalität, Wirkung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Stephen Jay Gould über Ursachen – Lexikon der Argumente

II 78
Ursachen/Aristoteles/Gould: Nach Aristoteles hat jede Begebenheit vier deutliche Arten von Ursachen: Bsp: Haus: Was ist die Ursache meines Hauses?
1. Materielle Ursache: Es macht einen Unterschied, welches Material verwendet wird.
2. Bewirkende Ursache: Die tatsächliche Arbeit muss ausgeführt werden.
3. Formale Ursache: Dies sind die vorher festgelegten Baupläne.
4. Finale Ursachen, Zweckursachen/GouldVsAristoteles: Diese werden heute nicht mehr angenommen.
Heute beschränken wir uns auf die "bewirkende Ursache" des Aristoteles und betrachten die Zusammensetzung z.B. des Tisches nicht als irrelevant, aber man nennt sie nicht mehr Ursache.
Aristoteles glaubt, dass es Bsp "sowohl donnert, weil es ein Zischen und Toben geben muss, während das Feuer gelöscht wird, als auch um den Seelen im Tartarus zu drohen".(1)
>Kausalität
, >Kausalerklärung, >Erklärung.
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III 239
Ursache/Wirkung/Evolution: Ursache und Wirkung bei der Evolution sind nicht immer eindeutig zu bestimmen. Bsp Gehirn: Niemand kann sagen, dass unser Gehirn durch natürliche Selektion zu einem bestimmten Zweck größer wurde!
Komplexität/Mensch/Evolution: Komplexität stellt eine passive Folge von Evolutionsprinzipien dar, deren Hauptergebnis etwas ganz anderes ist.
Ein Effekt, aber keine Wirkung von Ursachen, die zu ihrem Zweck tätig werden.


1. Aristoteles, Anal.Post II 94b, 1. 28

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gould I
Stephen Jay Gould
Der Daumen des Panda Frankfurt 2009

Gould II
Stephen Jay Gould
Wie das Zebra zu seinen Streifen kommt Frankfurt 1991

Gould III
Stephen Jay Gould
Illusion Fortschritt Frankfurt 2004

Gould IV
Stephen Jay Gould
Das Lächeln des Flamingos Basel 1989

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